Interview mit Ulrich Lohmann

Zwischen Tradition und Innovation

Seit 30 Jahren leitet Ulrich Lohmann die Westend Apotheke in Essen. Damit führt er eine Tradition fort, denn die Offizin ist bereits in dritter Generation in der Hand der Familie. Wie man es schafft, mit der Zeit zu gehen und welche Rolle dabei seit 2002 ein Kommissionierautomat von Omnicell spielt, verrät er im Interview.

Was hat Sie damals zur Anschaffung des Kommissionierers bewogen?
Der Wunsch, Prozesse zu verbessern, um die Apotheke moderner zu gestalten. Ich wollte Entwicklungen anstoßen, um auch dauerhaft am Markt bestehen zu können. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, sowohl unsere Arbeitsprozesse zu optimieren als auch unsere Verkaufsräume zu vergrößern, habe ich mich schließlich für einen Kommissionierautomaten entschieden. So konnten wir die Medikamenten-Schubschränke aus dem Sichtwarenbereich entfernen und die zeitaufwändige Medikamentenverwaltung automatisieren. Der große Vorteil gegenüber anderen Produkten war die automatische Einlagerung.

Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
Auf jeden Fall. Ich würde mich heute wieder für einen Kommissionierautomaten der Firma Omnicell/Mach4 entscheiden. Sehr interessant waren aber auch die ersten Reaktionen der Kunden. Wenn man erzählte, dass man einen Medikamentenautomaten einbaut, bekam man häufig die Befürchtung zu hören, dass dann bestimmt Mitarbeiter entlassen werden müssen. Im Endeffekt ist es genau umgekehrt gekommen: Wir haben heute mehr Mitarbeiter als damals. Der Platzgewinn ermöglichte zudem die Umgestaltung und Vergrößerung der Verkaufsräume. Durch die moderne Optik haben wir auch neue Kunden gewonnen und einen Umsatzsprung gemacht.

Welche Arbeitsbereiche haben sich insbesondere verändert?
Der Zeitaufwand für das Medikamentenmanagement hat sich minimiert, während gleichzeitig Freiräume für die Beratung geschaffen wurden.

Welche Bedeutung hat die Prozessautomatisierung mittlerweile?
Die Automatisierung der Prozesse ist für jede Apotheke ein zentrales Thema, unabhängig von der jeweiligen Größe. Man muss sich mit dem Markt bewegen und auch investieren, um dauerhaft bestehen zu können.

Mit Blick auf die Veränderungen im Arbeitsalltag in den letzten Jahrzehnten: Denken Sie, dass sich die Arbeitswelt des Apothekers in den nächsten 20 Jahren erneut derart drastisch verändern wird?
Es gibt Konzepte auf dem Markt, die in diese Richtung deuten. Eine Arzneimittelzustellung per Drohne zum Beispiel würde natürlich den Arbeitsalltag stark verändern. Die Frage ist, welche Ideen sich durchsetzen, das ist schwierig abzuschätzen. Man muss aber auf alle Fälle darauf achten, nicht abgehängt zu werden.

Aus Ihrer Perspektive als Apotheker in der dritten Generation: Worauf kommt es an, um den Spagat zwischen Tradition und Innovation erfolgreich zu gestalten?
Heutzutage ist es wichtig, dass man sich über die Personen, die in der Apotheke arbeiten, positioniert, dass man vernetzt ist mit den Menschen, die im Ortsteil leben und deren Vertrauen man genießt. Durch die Möglichkeit, den Fokus durch die gewonnene Arbeitszeit stärker auf den Service zu legen, ist uns das gelungen. Aber auch wenn Persönliches wichtiger ist als Prozessoptimierungen, muss man bereit sein, Entwicklungen mitzugehen. Ich könnte mir zum Beispiel einen automatisierten Nachtschalter vorstellen.

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